Vom 01. bis 03. Dezember fand in Innsbruck die bereits 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft e.V. (DGT) (Link: www.dgt.de) statt. Die DGT ist DIE Institution der Tourismuswissenschaft im deutschsprachigen Raum und versteht sich als kompetenter Ansprechpartner zu allen Fachthemen der Tourismuswissenschaft, Ausbildung sowie der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Organisiert wurde der Kongress vom Management Center Innsbruck, rund um das Team von Prof. Dr. Anita Zehrer.
Der Kongress wurde dem Thema „Tourismus 2020 + Interdisziplinarität“ gewidmet. Da der Tourismus aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden kann, war diese Vorgabe nur konsequent. Und tatsächlich boten die Vorträge ein breites Themenspektrum zu Gesundheit, Kunde, Destination, Innovation, Gesellschaft oder Klima + Verkehr.
Gemeinsam mit Alexander Schuler ebenfalls Doktorand an der Leuphana Universität Lüneburg bei Prof. Dr. Kreilkamp und Senior Consultant bei BTE Tourismusmanagement, habe ich dort ebenfalls einen Beitrag mit dem Thema: „Wandel im Destinationsmarketing: Herausforderungen und Anforderungen bei der Integration einer Social Media Strategie“ eingereicht. In unserem Artikel plädieren wir für eine erweiterte Netzwerklogik, die sich insbesondere an der von uns neu definierten Beziehungsaufgabe orientiert und die bisherigen territorialen Aufgaben sowie die Produktaufgaben ergänzt. Das Denken in Netzwerken ist dabei elementar. Der Aufbau einer Community im Social Web besteht demzufolge im Kontext des Marketings aus den Elementen Marke, Thema und Beziehung. Sowohl das Literaturstudium als auch ergänzende Expertengespräche bestätigten unsere Überlegungen, dass es für die Implementierung der Sozialen Medien in eine Destination einer veränderten Organisationsstruktur und -kultur bedarf. Die DMO fungiert künftig noch stärker als Wissensmanager und Moderator der einzelnen Stakeholder. Die Trennung von Frei- und Arbeitszeit wird sich zunehmend auflösen. Denn Destinationen müssen dem Gast virtuelle Räume, resp. eine digitale Infrastruktur anbieten die es ermöglicht, die Bedürfnisse der Gäste in Echtzeit zu beantworten (Stichwort virtuelle Touristeninformation). Dadurch werden Beziehungen gestärkt, Interaktion gefördert und durch die digitalen Serviceleistungen ein positives „electronic Word of Mouth“ etabliert. Gebunden ist dieser Wandel an vielfältige Herausforderungen und Hindernisse, die es für Destinationen in Zukunft zu meistern gilt. Wir hoffen, dass wir durch unseren Beitrag einen Ansatz liefern konnten, wie ein solcher Wandel stattfinden kann. Die Präsentation zum Artikel kann hier eingesehen werden:
Besonderer Dank an dieser Stelle allen befragten Experten in den DMOs des Sauerlandes, von Oberstaufen und dem Salzburger Land sowie aus der Beraterriege von Tourismuszukunft und Netzvitamine sowie Thomas Thaler von urlauburlaub.at.
Unser Beitrag wurde gut angenommen und kontrovers diskutiert, was uns sehr freute. Insgesamt also eine gelungene Zeit in Innsbruck, die durch das gute Essen und das wunderschöne und weihnachtliche Innsbruck noch veredelt wurde. Für alle Interessierte sei erwähnt, dass die nächste Jahrestagung der DGT im kommenden Jahr in Berlin stattfindet.
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